Einstellung vorn
Hauptaufgabe der Tele- oder USD-Gabel ist die Führung des Vorderrades. Steifigkeit der Gabelrohre und Federrate sind gegebene Größen und können nicht ohne weitere Umbauten verändert werden. Die Federbasis allerdings lässt sich über einen Gewindestopfen am oberen Ende der Gabelrohre verändern. In der Mitte des Stopfens sitzt in der Regel die Einstellschraube für die Zugstufendämpfung (Ausfedergeschwindigkeit). Mit der Schraube am unteren Ende der Gabel lässt sich die Druckstufendämpfung (Einfedergeschwindigkeit) regulieren. Diese wirkt dadurch auch unterstützend zur Feder. Außerdem lässt sich durch ein Absenken der Fahrzeugfront mittels weiter durchgesteckten Gabelholmen (Ringmarkierung) das Handling der Maschine beeinflussen.
Grundabstimmung vorn
Ø Negativfederweg (Ausfederweg der Gabel) bestimmen wie folgt:
Mittels der Federbasisverstellschraube rund 30% des Gesamtfederweges (ca. 35 – 40 mm) einstellen. Zu wenig Negativfederweg kann zu Haftungsverlust und Lenkerschlagen führen! Zu viel verringert die Federreserven.
Ø Zugstufendämpfung
Nach dem Zusammendrücken im Stand darf die Gabel ungefähr 20 mm über ihren Ausgangspunkt schwingen und muss dann auf diesen wieder ohne Nachschwingbewegung zurückkehren.
Ø Druckstufendämpfung
Im Stand schwer erfühlbar. Einen Kabelbinder am Stand- oder Gleitrohr sorgt während des Fahrbetriebs für eine Überprüfung des tatsächlich genutzten Federwegs. Als Faustregel gilt: Aus- und Einfedergeschwindigkeit anfänglich ungefähr gleich einstellen.
Ø Niveuverstellung
nur an sehr wenigen Serienmotorrädern möglich. Weiter durchgesteckte Gabelholme bewirken eine positive Beeinflussung des Handlings (mehr Ringe sichtbar), aber schlechterer Geradeauslauf und Instabilität bei hohen Geschwindigkeiten können auftreten.
Einstellungen hinten
Anders als die Gabel führt das Federbein nicht das Hinterrad. Über ein Hebelsystem angelenkte Federbeine wirken trotz oft linear gewickelten Federn progressiv. In Gasdruckfederbeinen, erkenntlich am Ausgleichsbehälter, verhindert ein mit Gasdruck beaufschlagter Trennkolben die Vermischung des Dämpferöls mit Luft (keine Schaumbildung). An diesem Behälter sitzt die Einstellschraube der Druckstufendämpfung.
Die Zugstufe versteckt sich am unteren Ende des Federbeins. Beide Einstellschrauben können mittels Klicks oder gezählten Umdrehungen -wie bei der Federgabel- verändert werden. Die Federvorspannung (-basis) wird in mehreren Stufen oder über ein Gewinde mir Mutter stufenlos geändert. Eine nur bei wenigen Serienfederbeinen mögliche Anhebung des Fahrzeughecks mittels Gewindespindel beeinflusst die Handlichkeit des Motorrades.
Grundabstimmung hinten
Ø Negativfederweg messen
Mit Fahrer ca. 25% des Gesamtfederwegs (-Betriebshandbuch) an der Federbasis einstellen.
Ø Zugstufendämpfung
Von geöffneter Position aus so weit zudrehen, bis das Heck nach dem Zusammendrücken nicht mehr wie ein Gummiball aus der Feder springt. Die Ausfedergeschwindigkeit sollte nicht länger als eine halbe Sekunde bis zum Erreichen der Ausgangslage dauern und eine deutlich spürbare Dämpferwirkung muss dabei aufgebaut werden.
Ø Druckstufendämpfung
Wird erst bei höheren Einfedergeschwindigkeiten spürbar. Auch hier gilt: Ein- und Ausfedergeschwindigkeit ungefähr gleich wählen und bei Bedarf nachregulieren.
Ø Niveauverstellung
an der Gewindespindel ausgehend von der Serieneinstellung nur in kleinen Schritten verändern. Ein zu hoch eingestelltes Heck bedeutet instabilen Geradeauslauf und nachlassenden Grip am Hinterrad.
grundsätzlich gilt noch
Ø Überprüfung der Einstellungen durch Drücken in der Fahrzeugmitte
Ø Ein- und Ausfedergeschwindigkeit an Front und Heck muss annähernd gleich sein
Ø Weiterführende Verstellungen für den Fahrbetrieb nur in kleinen Schritten vornehmen, um den „Dreh in die richtige Richtung“ gefahrlos probieren zu können.